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Gestalten von damals und gestern |
Klaus Günzel – bekannter und renommierter Autor biografischer Porträts aus der Goethe-Zeit und der Romantik – hat in diesem „Silhouettenbildern“ be-kannte und weniger bekannte Figuren des europäischen Welttheaters amüsant pointiert vorgestellt. In dieser wunderbaren Kurzform war einmal Stefan Zweig ein Meister und nach ihm Theodor Heuss. Heute scheint sie ausgestorben, viel-leicht weil sie für wenig Text sehr viel Arbeit fordert.
Der Autor verbindet in seinen Arbeiten die Vorzüge gleich dreier Berufszwei-ge: die Wahrhaftigkeit des Historikers mit der durchtrainierten Leichtigkeit des Journalisten und dem ausgefeilten stilistischen Glanz des versierten Autoren. Der Schwerpunkt liegt auf Persönlichkeiten des 18. Jahrhunderts, auf Fürsten wie August der Starke, Kaunitz oder Friedrich Wilhelm II. von Preußen, Litera-ten wie die Varnhagen und E. T. A. Hoffmann oder Damen des Hofes wie Lise-lotte von der Pfalz, die Pompadour, Kaiserin Maria Ludovica. Allen Porträts gemeinsam ist, daß Günzel sie nicht ohne detailliert ausgeführten geschichtli-chen Rahmen dem Leser übergibt. Damit erweist sich das kleine Buch als ein wahrhaftes Konzentrat von Wissen.
Klaus Günzel: Silhouettenbilder. Gestalten von damals und gestern. München, Berlin: Koehler & Amelang 2001. 232 S., geb. Euro |